|
|
Die Rohstoffe fürs
Färben konnten teilweise selbst angebaut werden, andere mussten
teuer importiert werden. Der Rohstoffpreis und der Färbeaufwand
bestimmten den Preis einer Farbe. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Krapp (Rubia tinctorum)
ist ein kletten-
ähnliches,
mehrjähriges Gewächs, dessen Wurzeln den begehrten roten
Farbstoff ent-
halten. Durch die Trocknung entwickelt sich der rote Farbstoff.
Krapp ist relativ hitzeempfindlich, weshalb man ihn nicht über
55°C erhitzen sollte, da der Farbstoff sonst in Brauntöne
ausfällt.
Zusammen mit Alaun als Beize wurde Wolle rot gefärbt, und
mit Eisenbeize erzielte man gelbe Farbtöne. Der Farbton kann,
je nach Beize und Extraktionsart, zwischen einem kräftigen Rot,
einem Rot-orange und Rosa schwanken.
 |
|
 |
 |
|
Waid (Isatis tinctoria)
war bis zur Einführung des ergiebigeren Indigos nahezu der
einzige Farbstoff für Blautöne. Die Pflanze wird seit
dem Altertum kultiviert.
Das Färben mit Waid war recht aufwendig, da der eigentliche
Farbstoff nur in einer Vorstufe (Indican) vorliegt und nicht wasserlöslich
ist.
In Deutschland wird der Färberwaid seit dem
9. Jahrhundert,
hauptsächlich in Thüringen, angebaut. Zu seiner Verarbeitung
waren Waidmühlen erforderlich, in denen der aufwändige
Fermentationsprozess stattfand.
Färberwaid war etwa bis
ins 16. Jh. sehr wichtig für die Herstellung von blauem Leinen.
Er wurde dann durch die Einfuhr von echtem Indigo zurückgedrängt.
 |
|
 |
|
|
Wau (Reseda lutea u. R. luteola) ist
eine der ältesten Färbepflanzen. Der gelbe, lichtechte
Farbstoff (Luteolin) ist in Blättern, Stengeln und Samen enthalten.

|
|
|
|
|
Walnuss (Juglans
regia), genauer gesagt die grüne
Außenhülle der Walnuss, färbt braun. Durch
die in den Schalen enthaltenen Gerb-
stoffe ist ein zusätzliches
Beizen der Wolle nicht erforderlich.
 |
|
|
 |
|
Eichenrinde (Quercus robur) enthält
wie die Walnuss
sehr viel Gerbsäure. Mit Eisen-
sulfatbeize färbt sie Wolle
tiefbraun bis schwarz.
Um dem Farbton mehr Tiefe und Glanz zu verleihen,
wurde der schwarze Ton häufig mit Waid überfärbt.
Durch diese aufwendige Doppelfärbung war schwarzes Tuch sehr
teuer und lange Zeit dem Klerus vorbehalten. Erst zum Ende des Spätmittelalters
wurde er zur Modefarbe für das Bürgertum.
 |
|
|
|
|
Kermes (Kermes vermillio)
ist eine Schild-
lausart, die bevorzugt auf Eichen lebt. Die getrockneten Insekten
waren ein teurer und begehrter Farbstoff für leuchtende
Rottöne („Venezianer
Scharlach“)
und können bis in die Vorgeschichte zurückverfolgt werden.
 |
|
 |
 |
|
Purpur war der kostbarste
Farbstoff der Antike und des Mittelalters. Aus dem Sekret von 10.000
Purpurschnecken (Purpura haemastoma) läßt sich 1 Gramm
Farbstoff gewinnen. Wie Waid ist Purpur ein Küpenfarbstoff,
der erst an der Luft zu einem rotvioletten Farbton oxidiert.
Seit
dem Fall von Byzanz 1453 ist echter Purpur nahezu bedeutungslos in
der Färberei.
Ein Gramm dieses Farbstoffes kosten heute ca. 2000EUR! |
|
|
|
|
|
|
|